Simple. Das Kochbuch
R**I
Simple ist nicht immer einfach
....und gut ist nicht grandios.Wird das Kochbuch dem Anspruch an easy-cooking gerecht?Ich würde sagen teilweise. Die Zutaten sind doch mitunter recht exotisch und dabei ist mein Gewürzschrank wirklich schon sehr gut sortiert! Ich wohne im Schwarzwald und nicht in London oder München. Somit bleibt als Bezugsquelle für die Zutaten nur das Internet. Das macht mir grundsätzlich nichts aus, nur gibt es nicht alles bei einem Shop, dann wird es kompliziert. Vielleicht sollte mal jemand einen Ottolenghi-Shop eröffnen.Hier eine kleine Auswahl der besonderen Zutaten: Schwarzer Knoblauch, Salzzitronen, Za'tar, Rosen-Harissa, Isot Biber, Berberitzen, Sumach, Panko, Sobanudeln usw. Ist das noch Simple? Ein türkischer Metzger in der Nähe wäre auch gut, denn es gibt einen Haufen Lammhackrezepte.Aber natürlich führen neue Zutaten auch zu neuen kulinarischen Erlebnissen. Das macht die Rezepte interessant für Foodies. Beim Kochen selber sind die Rezepte dann oft wirklich einfach und schnell gekocht. Aber man muss auch bedenken, dass die meisten Gemüsegerichte nur als Beilage konzipiert sind. Da brauch es dann noch etwas dazu, schon wird es wieder komplizierter. Positiv hervorzuheben sind auch die schlichten und klaren Foodfotos.Zusammenfassung: Für alle die mal was Neues ausprobieren wollen und Zeit bzw. Lust haben für bestimmte Zutaten auf die Suche zu gehen ist das Buch einen Versuch wert. Ich halte allerdings Ottolenghis Jerusalembuch für die bessere Alternative.
A**C
Nichts für Freunde der klassischen Hausmannskost
Der Titel Simple kommt nicht von den Zutaten sondern setzt es sich aus den Anfangsbuchstaben des Orientierungssystems zusammen.S (short on time): Schnell fertigI (10 ingredients or less): Nicht mehr als 10 ZutatenM (make ahead): Lässt sich vorbereitenP (pantry): Aus dem VorratL (lazy): Macht sich fast von alleinE (easier than you think): Einfacher als gedachtDa Ottolenghi in Jerusalem aufwuchs, war mir klar, dass es viele orientalische Einflüsse geben wird und so natürlich auch die Zutaten exotischer sein werden.Für all jene, die sich kein Sumach, Za‘atar, Isot Biber, gemahlenen Kardamon, Granatapfelsirup, Harissa, Tahin, Berberitzen, schwarzen Knoblauch oder eingelegte Zitronen kaufen möchten, die sollten dieses Buch auf keine Fall kaufen.Für alle Anderen, die gerne etwas anderes außer Hausmannskost kochen, kann ich dieses Buch empfehlen.Es gibt in Ottolenghis Onlineshop ein ganzes Set zu diesem Buch, zwar nicht günstig, aber bestimmt für den ein oder anderen eine Alternative.Ich finde dieses Buch ist großteils vegetarisch aufgebaut. Es sind ,ich hoffe ich hab mich nicht verzählt, 18 Rezepte mit Fleisch. Das meiste davon mit Lamm und Faschierten (Hackfleisch).Viele Rezepte sind auch perfekte Beilagen für einen sommerlichen Grillabend (Bulgur mit Tomaten, Auberginen und Zitronenjoghurt oder Couscoussalat mit Kirschtomaten und Kräutern, Wassermelonen-Apfel-Salat mit Limette, ...)Bis jetzt habe ich drei Rezepte getestet und alle schmeckten uns gut.Die Fotos sind gelungen. Ich mag es, wenn ich immer ein Bild zum Rezept habe.
G**N
Alles andere als Simple - teuere, schwer zu beschaffende Zutaten
Eigentlich bin ich ein Fan von Ottolenghis Küche. Seine bisherigen Kochbücher habe ich fast alle und fand die darin enthaltenen Rezepte ausgefallen und meist sehr lecker. Also war die Erwartung an das neue Buch entsprechend gross. Leider wurde die Erwartung enttäuscht. Daran, dass Grantatäpfelkerne und andere exotische Zutaten/Gewürze zu Ottolenghi Gerichten gehören hat man sich ja bereits gewöhnt. Aber wo bitte bekomme ich Schwarzen Knoblauch, Salzzitronen, Berberitzen, Rosen Harissa, Queller oder Algenspaghetti her? Selbst in der Grossstadt, in der ich wohne, mit etlichen türkischen Läden Fehlanzeige. Am besten man bestellt sich das Grundlagenenpaket gleich über das Internet über die Ottolenghi Webseite (>40 Euro inkl. Versand!). Das von Ottolenghi empfohlene Rosen Harissa im Glas z.B. gibt es 170g für ca. 18 Euro im Internet. Für ein Rezept "Papardella mit Harissa, schwarzen Oliven und Kapern" benötigt man z.b. 45g, also ein Viertel Glas, das sind dann mal eben 4,50 Euro nur als Gewürzmischung pro Gericht. Anderes Beispiel: Belazu eingelegte Zitronen: ca. 12 Euro inkl. Versand für das 350g Glas. Ich knausere wirklich nicht beim Essen, aber irgendwo hört der Spass dann auch für mich auf. Auch sollte man sich von den Angaben 10 Minuten (Short on time) nicht täuschen lassen. Es handelt sich dabei bestenfalls um die reine Zubereitungszeit der Zutaten. So kommen bei "Pasta al Norma" z.B. noch 35 Minuten Backzeit für die Auberginen hinzu. Das Sugo muss mind. 10 Min einköcheln (geht natürlich parallel). Viele der Gerichte sind übrigens nur als Beilagen gedacht. Kocht man noch ein Hauptgericht dazu, relativiert sich das "Short on time" zusätzlich.Immerhin ist die Zubereitung aller Rezepte wie bei Ottolenghi gewohnt gut erklärt.Irgendwie hat man die meisten Gerichte in leicht abgewandelter Form allerdings auch schon in den anderen Ottolenghi Kochbüchern gesehen.Meine Ottolenghi Empfehlung daher lieber: "Jerusalem" (toll bebildert mit netten Geschichten zur Stadt und den Gerichten/Zutaten) und "Genussvoll vegetarisch" (wirklich leckere vegetarische Gerichte).
B**O
Alles andere als simpel
Das Kochbuch beinhaltet keine Rezepte für die mitteleuropäische Küche, sondern durchweg orientalische. Das war nicht das, was ich erwartet hatte.Zudem sind die Zubereitungen keineswegs simpel, sondern großenteils ausgesprochen aufwändig. Das beginnt schon bei den Zutaten, von denen ich trotz jahrzehntelanger Kocherfahrung noch nie gehört hatte, zB. Za'atar oder eingelegte Zitronen. Wo bekommt man sowas? Klar, bei amazon. Aber nicht vor Ort (jemand hat geschrieben, er habe eingelegte Zitronen in ganz Berlin nicht gefunden.Die Zutatenliste ist meist sehr lang. Dies zeigt schon der Umstand, dass Rezepte mit höchstens 10 Zutaten (wobei übliche wie Zucker, Salz, Pfeffer nicht mal eingerechnet sind, besonders hervorgehoben sind.Das Buch hat mich abgeschreckt und nicht zum Kochen ermutigt.
J**.
Der mediterrane Jamie
Von diesem Author gibt es ja nun schon mehrere Kochbücher und er erinnert mich immer mehr an Jamie Oliver. Bei Jamie waren es zuletzt Bücher im Sinne von "Kochen mit einem Topf" oder "Die 20 Sekunden Küche mit 3 Zutaten".Auch hier nähern sich die Rezepte offenbar immer mehr der kulinarischen Vorbildung der Zielgruppe - nämlich Großstädter, die sich nach dem Büro ein paar Linsen mit einer Knochlauch-Zwiebel-Jogurt-Pampe verrühren, mit ein paar Berberitzen garnieren und das Ganze dann auf Instagram hochladen.
Trustpilot
3 weeks ago
2 months ago