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Der Apfel und sein Schatten
Isaac Newton gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Physikern aller Zeiten, sein Schaffen ist verbunden, mit dem Übergangen von rein geometrischen zu dynamischen Betrachtungsweisen, an der Wende zum 18. Jahrhundert; seine axiomatische Formulierung der Grundgesetze der Mechanik ließen die Naturphilosophie, über Descartes und sein Zeitgenossen fabulierten, zu einer exakten Wissenschaft reifen. Aus dem Postulat des allgemeinen Gravitationsgesetzes und diesen Axiomen, konnte Newton die Keplerschen Planetengesetze als mathematischen Folgerungen rekonstruieren – er hatte damit gezeigt, dass der Fall eines Apfels von einem Baum von genau den gleichen Naturgesetzen bestimmt wird, wie die Bewegung des Mondes, der hoch über Wipfeln des Baumes steht.Aber Newton war nicht nur der revolutionäre wissenschaftliche Vordenker, der die Mechanik des Himmels und der Erde zu vereinen wusste, und der für seine legendären physikalischen und mathematischen Arbeiten Weltruhm erlangt, in seinem Nachlass fanden sich weitaus umfangreiche Schriften zu Alchemie und Theologie. Er war auch kein angenehmer Zeitgenosse, wissenschaftliche Differenzen nahm Newton nicht selten sehr persönlich, zum Teil verfolgte er seine Widersacher ein Leben lang – traurige Berühmtheit erlangte sein Prioritätenstreit mit Leibniz, um die Erfindung der Infinitesimalrechnung: the calculus war. Gerade diesen Schattenseiten sind die beiden Stücke in diesem Band gewidmet.Carl Djerassi war emeritierter Professor für Chemie der Stanford Universität und Schriftsteller, er veröffentlichte verschiedene Romane und Geschichten, die er als 'Science in Fiction' – u.a. Cantor’s Dilemma und The Bourbaki Gambit -- bezeichnete.Djerassis Stück 'Calculus' dreht sich just um den erwähnten vom Prioritätenstreit, 1712 veröffentlichen Newtons Anhänger in der Royal Society London, deren Präsident Newton seit 1703 ist, die Schrift 'Commercium Epistolicum...' zur Verteidigung von Newtons Position – und wohl von ihm selbst lanciert. Der Autor konstruiert ein geschickte Rahmenhandlung: zwei Dramatiker – Colley Cibber und Sir john Vanbrugh – sinnieren über ein neues Stück, das das Publikum bewegen soll, also ein skandalträchtiges... – warum nicht etwas über die Gerüchte um Newton und 'seine' Fellows – aber ein mathematisches Thema auf der Bühne? – sollen doch die Protagonisten in einem Londoner Salon darüber debattieren...Dem gegenüber ist das zweite Stück 'Newton's Hooke' von David Pinner eher linear angelegt, in großen Zeitsprüngen beleuchtet es den Zwist zwischen Newton und Hooke: Robert Hooke hatte Newtons Arbeit zur Optik kritisiert, die dieser der Royal Society vorgelegt hatte, das kann Newton nicht verzeihen, hält aber die Publikation der 'Opticks' bis nach Hooke's Tod zurück.
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